Wein & Speisen - cool kombiniert im Frühjahr
Welcher Wein passt zu welcher Speise? Welche Regeln muss ich bei der Auswahl meines Menüs beachten? Gibt es überhaupt noch Regeln? Passende Kombinationen und was man eher lassen sollte bei der Wahl des Weins zum Essen.
Tipps für den passenden Wein im Frühling
Endlich ist er da, der Frühling. Und mit ihm die alljährliche Frage: Wie bereitet man Spargel am besten zu? Welcher Wein passt zu welchem Essen?
Ein paar Grundregeln für die besten Kombinationen und Tipps, was man eher lassen sollte, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Eins vorweg: Spargel braucht keine Sauce, die seinen Geschmack ins Abseits kickt. Auch kein Fleisch, keinen Fisch. Weniger ist mehr. Butter zerlassen, über die Spargelstangen geben – fertig.
Etwas braucht der Spargel aber ganz dringend - einen guten Wein. Trocken, elegant und frisch. Zum Beispiel einen, dessen Trauben nicht nur endlos Sonne tanken, sondern auch die Salzluft des Meeres atmen. Oder die Wurzeln in Gletscherwasser tauchen, das voller Mineralien steckt. Und so feinste Aromen ausbilden, die den Charakter des Spargels subtil unterstreichen.
Übersee-Weißweine wie Sauvignon Blanc, der mit Klarheit überzeugt oder Chardonnay, der mit Eleganz punktet, sind Traumpartner zur leichten Küche.
Das Beste aber; die Weine aus Südafrika, Chile oder Neuseeland sind trotz ihrer Top-Qualität herrlich unkompliziert. Egal, ob zum Essen oder in geselliger Runde, sie machen einfach Spaß.
Ein Grund sind die idealen Klimabedingungen in Übersee. Viele Weinberge liegen entweder in Höhenlagen bis zu 1.500 und mehr Metern über dem Meeresspiegel wie zum Beispiel in Chile und Argentinien oder in Meeresnähe wie in Neuseeland oder Südafrika.
Sonne und leichter Wind vom Meer wirken wie eine natürliche Klimaanlage. Diese so genannten Cool-Climate-Regionen bieten beste Voraussetzungen für ausdrucksstarke, fruchtige Weine. Viel Sonnenschein in Kombination mit Frühnebel und kühlen Meeresbrisen lassen die Trauben voll ausreifen und gleichzeitig ihre lebendige Säure behalten.
Klassische Zutaten - so schmeckt der Spargel
3 Rebsorten-Tipps – elegante Weine aus Übersee zur leichten Küche
Drei Rebsorten, die besonders gut zu leichten Gerichten passen, sind Chardonnay, Sauvignon Blanc und Chenin Blanc.
Chardonnay
Chardonnay ist einer der vielseitigsten Weißweine der Welt. Die Rebe wächst in fast jeder Weinregion und passt sich dem jeweiligen Terroir perfekt an. Mit Chardonnay zum Essen kann man kaum etwas falsch machen – von Fisch über Geflügel bis hin zu Käse harmoniert der Wein vor allem, wenn er nicht im Holzfass gereift ist. Selbst mit Gewürzen, solange es nicht zu scharf wird.
Die Trauben für den Espino Chardonnay von William Fèvre Chile wachsen rund tausend Meter über dem Meeresspiegel in einer Einzellage in der Provinz San Juan, die im Osten an Argentinien grenzt. Damit der Wein seine Frische und Eleganz behält, wird er im Edelstahl vergoren. Honig sowie ein Hauch Salz runden den Duft von Birne und Limone auf der Zunge ab.
Das passt zum Espino Chardonnay:
Spargel! Der kräftige Geschmack von Spargel überfordert viele Weine. Mit zerlassener Butter serviert, schmeckt das Gemüse jedoch wunderbar zu diesem charaktervollen Chardonnay.
Oder zu Mai-Scholle mit Erdnuss-Chili-Butter, deren cremige Art bestens mit Chardonnay harmoniert. Übrigens erhielt die Mai-Scholle ihren Namen, weil die jungen Schollen ehemals im Mai aus der Nordsee gefischt wurden. Da diese zu dem Zeitpunkt noch nicht gelaicht haben, ist ihr Fleisch besonders zart und beliebt. Heute landen die Jungfische durch strenge Fangquoten kaum noch in den Verkauf, der Name ist jedoch geblieben. Aber auch im Sommer sind Schollen ein Genuss, denn dann hat das Fleisch die optimale Qualität erreicht.
Sauvignon Blanc
Sauvignon Blanc stammt ursprünglich aus Frankreich, seinen Siegeszug um die Welt startete die Rebe aber in Neuseeland. Der knackfrische Stil gilt mittlerweile als Benchmark für die Sorte schlechthin.
Sauvignon Blancs aus Südafrika stehen denen aus Neuseeland in keiner Weise nach, wie der nach Stachelbeere und tropischen Früchten duftende Wein von DuVon beweist. Dank einer frühen Reife zeigt dieser DuVon Sauvignon Blanc eine angenehme, lebendige Säure. Finesse und Struktur entwickeln sich während des 18-stündigen Maischekontaktes.
Diese Speisen mag der Sauvignon Blanc von DuVon besonders:
Ziegenkäse, Fisch und Meeresfrüchte. Zum Beispiel Ceviche. Bei Limette und roher Zwiebel gehen viele Weine k.o., Sauvignon Blanc steckt das locker weg. Durch sein ausgewogenes Frucht-Säure-Spiel ist er ebenso ein perfekter Begleiter zur Thaiküche. Probieren Sie ihn aber auch mal zum Linsensalat mit Ziegenfrischkäse.
Chenin Blanc
Chenin Blanc gehört immer noch zu den unterschätzten Weißweinsorten. Von trocken bis edelsüß – kaum eine andere Rebe ist derart vielseitig. Das ganze Potenzial von Chenin Blanc zeigt sich in Südafrika. Ein schönes Beispiel ist Le Sueur Chenin Blanc Old Vine mit seinem herrlichen Duft nach Aprikosen, Limone und Wildblumen. Zehn Monate gärt der Wein in kleinen Holzfässern, ohne Einfluss von außen, anschließend kommt er ungefiltert in die Flasche.
Das sind perfekte Partner für Le Sueur Chenin Blanc:
Wildgeflügel, helles Fleisch oder Pastagerichte, die gern mit cremiger Sauce zubereitet sein dürfen. Sehr fein auch zum Schweinefilet unter der Käsekruste oder zum Calitzdorp Salad.
Dies sind nur drei Beispiele, wie gut viele Übersee-Weine zur leichten Küche harmonieren und das Klischee von ausschließlich schweren Weinen endgültig widerlegen.
Probieren geht aber bekanntlich über studieren. Kombinieren Sie die frischen Weißweine aus Chile, Südafrika oder Neuseeland einfach mal mit Gerichten aus Ihrem Alltag – Sie werden überrascht sein.
Um es so einfach wie möglich zu machen, haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt, die als Anhaltspunkte dienen. Entscheidend jedoch ist, was Ihnen schmeckt.
Neuseeland - Cool Climate Weine par excellence
Wein und Speisen - einfache Grundregeln
Früher galt: Weißwein zu Fisch und weißem Fleisch, Rotwein zu dunklem
Fleisch. Die Weinwelt war relativ übersichtlich und Weine aus Übersee
kamen eher selten auf den Tisch. Die alten „Gesetze“ sind inzwischen
ebenso Geschichte wie das Schwarz-Weiß-Fernsehen.
Die Weinwelt ist globaler geworden, bunter, mutiger. Junge Winzer reisen heute um die Welt und holen sich Inspiration für ihren eigenen Stil.
Und auch in der Küche wird munter fusioniert und multikulturell gemixt: Frankreich, Thailand, Indien, Peru oder Orient treffen sich auf dem Teller. Kaum eine andere Szene ist derart kreativ und dynamisch wie die Gastronomie.
Nur eine Frage bleibt dieselbe: Welche Weine soll man zu welchem Essen wählen? Mit klassischen Regeln kommt man da nicht mehr weiter, zu vielfältig ist das Angebot. Am besten klappt die Wahl des geeigneten Weines, wenn man sich auf die geschmacksprägenden Elemente im Essen konzentriert.
Gehalt. Wie schwer oder leicht ein Essen ist, hängt sowohl von den Zutaten selbst wie auch von der Garmethode ab. Die Schwere des Weines sollte sich also dem Essen anpassen. Im Idealfall werten sich beide gegenseitig auf.
Keine Regel ohne Ausnahme: Fette, deftige Speisen können wunderbar mit einem frischen, spritzigen Weißwein kombiniert werden. Als Kontrastprogramm funktioniert das auch sehr gut bei scharf gewürzten asiatischen Gerichten, denen ein Sauvignon Blanc Paroli bieten kann. Je schärfer, desto leichter vom Alkohol und ausgewogener sollte das Fruchtsüße-Säure-Spiel des Weines sein.
Bei Säure im Essen muss man nicht lange überlegen. Die Säure im Wein muss mithalten können, sonst geht der Wein gnadenlos unter und schmeckt fad. Vor allem Gewächse aus kühleren Übersee-Anbaugebieten eignen sich dafür. Deren Säure bringt zarte Aromen und fruchtige Noten in den Vordergrund – ähnlich wie ein Zitronenspritzer am Essen.
Salz wird oft wenig beachtet bei der Weinauswahl, obwohl es den Geschmack sehr beeinflusst. Salz verträgt sich nicht besonders gut mit Tannin im Rotwein – klarer Punkt für die Weißen.
Stichwort Süße: Hier kann man sich merken, dass der Wein mindestens so süß sein sollte wie das Essen. Bei Saucen mit gewisser Süße darf der Wein auch gern etwas Säure mitbringen als Gegenpol.
Tannin kann Probleme bereiten bei Fisch, Salz oder Eiern. Gerichte mit diesen Hauptkomponenten machen deshalb deutlich mehr Freude mit einem Weißwein, die kaum Tannin besitzen.
Welcher Wein zu welchen Speisen?
Welcher Wein zur leichten Küche: 5 Faustregeln für mehr Genuss
# 1 Wein & Spargel
Eine Antwort auf die Frage, welcher Wein zum Spargel am besten passt, ist immer auch eine von persönlichen Geschmacksvorlieben. Ebenso spielt eine Rolle, wie der Spargel zubereitet wird: zum Schinken, mit Käse überbacken oder – die edelste Variante – pur mit zerlassener Butter. Je besser die Qualität des Spargels, desto weniger Drumherum verlangt das königliche Gemüse.
Grundsätzlich gilt: Der Wein sollte weder zu viel Säure besitzen noch zu fruchtig sein. Beides harmoniert nicht mit der Bitternote im Spargel. Mit einem trockenen, frischen Weißwein liegt man meistens richtig. Das gilt auch, wenn zum Spargel Lachs, Rinderzunge oder Schweinefilet serviert werden – ein richtiger Allrounder zu diesen Varianten ist beispielsweise der Espino Chardonnay aus Chile. Der kommt sogar mit einer sahnigen Sauce Hollandaise klar.
Zu grünem Spargel, am besten nur leicht angebraten, mit Lachs und Zitrone oder als Salat schmeckt ein rassiger Südafrikaner wie der Garden Route Sauvignon Blanc von De Krans hervorragend.
# 2 Wein & Fleisch
Fast noch wichtiger als die Farbe des Fleisches ist dessen Zubereitung. Leichte Gerichte werden oft schonend gegart und passen schon von Natur aus besser zu eleganten Weißweinen. Wichtig: Entscheidend für die Wahl des Weines ist auch die Sauce (siehe Regel # 5).
# 3 Wein & Grillen
Egal ob auf dem Elektrogrill oder über Holzkohle – beim Grillen entstehen Röstaromen, die einen entsprechenden Gegenspieler verlangen. Doch der muss nicht zwangsläufig rot sein. Ein im Barrique gereifter Chardonnay oder Chenin Blanc ist charaktervoll und eine sehr gute Wahl zu Gegrilltem, während Sauvignon Blanc zu gegrilltem Fisch mit Zitrone oder Meeresfrüchten unübertroffen bleibt.
# 4 Wein & Käse
Es gibt nur wenige Käsesorten, die mit Rotwein wirklich gut harmonieren. Die weit verbreitete Meinung „Rotwein zum Käse“ kann man also getrost über Bord werfen. Oft passen Weißweine wesentlich besser zum Käse, da dessen Salzgehalt mit den Tanninen im Rotwein kollidiert.
# 5 Saucen
Saucen sind die Seele eines Gerichtes, kaum eins kommt trocken auf den Teller. Brühe, Sud und Co. verleihen jedem Essen aber auch eine neue geschmackliche Dimension. Ob die Sauce nur Beilage oder Bestandteil des Essens ist, das darin gegart wurde, ist ebenso entscheidend wie die verschiedenen Garmethoden. Chardonnay beispielsweise wird mit seiner leicht buttrigen Note zum idealen Partner für Saucen auf Basis von Ei oder Butter wie Sauce Hollandaise.
Und jetzt sind Sie dran. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen!