5 Tipps für eine gesunde Lebensweise mit Wein
Welche Weinarten vertragen Sie am besten? Welcher Wein hat weniger Säure? Ist Rotwein gesund? Was bewirken Sulfite? Welches Quantum Wein passt für Sie? 5 Tipps, wie Sie Weingenuss mit einer gesunden Lebensweise kombinieren.
Wein & Gesundheit sind ein großes Thema. Was waren das noch für Zeiten, als man im Hospital täglich mindestens einen Liter Wein zur Genesung bekam. Von der gesundheitsfördernden Wirkung des Weins waren die Menschen vor zweihundert Jahren fest überzeugt. Bis heute gilt Wein als Kultur- und Genussgetränk und verträgt sich bei bewusstem und moderatem Genuss mit einer gesunden Lebensweise.
#1 Rot- oder Weißwein – was ist besser verträglich?
Das »French Paradoxon« löste vor einigen Jahren weltweit einen regelrechten Rotweinboom aus. Diverse Studien berichteten intensiv darüber, dass die Phenole in den Schalen der roten Trauben das Herz schützen würden. Ist Rotwein gesund? Dr. Roger Corder vom Londoner William Harvey Research Institute beantwortet diese Frage mit dem Hinweis auf Tannat. Für ihn gilt diese Sorte wegen seines hohen Werts an Polyphenolen als »gesündester Rotwein der Welt«.
Bevor Sie jetzt aufspringen und sofort eine Flasche Rotwein öffnen: Die Experten haben zwar viel geforscht, aber noch immer wird diskutiert, ob Rotwein tatsächlich gesünder als Weißwein ist. Auch seine Verträglichkeit hängt von mehreren Faktoren ab: Alkohol, Säure und Sulfite zum Beispiel. In Maßen genossen, wirkt Wein - egal ob weiß oder rot - grundsätzlich positiv, so die Fachleute. Das richtige Quantum ist entscheidend!
Unser Tipp: Trinken Sie Wein bewusst und in Maßen, auch zu den Mahlzeiten. Dies steigert die Verträglichkeit und das passende Zusammenspiel der Aromen von Wein und Speisen erhöht den Genuss.
Passende Speisen zum Wein steigern Genuss und Verträglichkeit
#2 Welcher Wein hat wenig Säure?
Sie suchen einen Wein mit wenig Säure? Säure im Wein verdient grundsätzlich ein besseres Image. Sie ist ein wichtiger Bestandteil und sorgt für Frische, Struktur und Harmonie im Wein. Dennoch spüren manche Menschen Sodbrennen oder Magendrücken. Liegt es am Weißwein? Dies ist denkbar, wenn auch selten. Der Säuregehalt der meisten Weine liegt zwischen 4,5 und 6,0 Gramm pro Liter. Dies entspricht einem pH-Wert von 2,8 – 4,0 und ist hinsichtlich der Säure meist deutlich verträglicher als der Genuss von beispielsweise Cola (pH-Wert 2,0 – 3,0) oder sauren Säften. Grundsätzlich gilt, je höher der pH-Wert eines Weins, desto weniger Säure enthält er.
Bei einem pH-Wert von unter 1 hat unser Magen für seine Verdauungsfunktion bereits ein saures Millieu. Er kann aber durchaus gereizt reagieren, wenn Alkohol zu schnell und in größerer Menge in den (leeren) Magen gelangt. Auch fettreiches, scharfes Essen kurbelt die Produktion von Magensäure an, ebenso der oft höhere Alkoholgehalt bei Rotwein. Was tun? Langsam genießen oder einen Wein mit moderatem Alkoholgehalt wählen. Dies erhöht Genuss und Verträglichkeit.
Wie kommt die Säure überhaupt in den Wein?
Jeder Wein enthält Weinsäure und Apfelsäure. Während die Weinsäure als natürliches Konservierungsmittel fungiert, stört die adstringierende Apfelsäure vor allem in Rotweinen aus kühleren Regionen. Deshalb durchlaufen diese meist nach Abschluss der alkoholischen Gärung eine zweite: die malolaktische Gärung, bei der die Apfelsäure abgebaut wird und der Wein runder schmeckt.
Das Spiel beginnt mit jedem Jahrgang aufs Neue: Mit zunehmender Reife entwickeln die Beeren je nach Rebsorte einen natürlichen Zuckergehalt, die Säure nimmt dagegen ab. Für den Winzer heißt das, den optimalen Lesezeitpunkt zu finden, an dem die Traube bereits die gewünschte Süße hat und dennoch ausreichend Säure als Gegenpart.
Wie finde ich einen Wein mit wenig Säure?
Faustregel: Je wärmer eine Region ist, desto weniger Säure bringen die
Trauben in den Wein. Wenn Sie also Weiß- oder Rotwein mit wenig Säure
suchen, werden Sie in Übersee dank des warmen Klimas schnell fündig. Bei
allen Weinbeschreibungen finden Sie bei uns immer zu jedem Wein den
Säuregehalt in g/L. Tendenziell haben Rotweine weniger Säure als
Weißweine, dafür aber meist einen höheren Alkoholgehalt. Auch über die
Rebsorte finden Sie einen Wein mit wenig Säure. Säurereich sind unter
anderem Sauvignon Blanc, Chenin Blanc (trocken ausgebaut) oder
Sangiovese. Wein mit wenig Säure wird eher aus den Rebsorten Chardonnay,
Merlot und Tempranillo gekeltert.
Unser Tipp: Sie suchen einen Weißwein mit wenig Säure? Wählen Sie säurearme Rebsorten (zum Beispiel Chardonnay) aus wärmeren Regionen. Wenn Sie eher auf Rotwein mit wenig Säure schauen, empfehlen wir Weine, deren Säure bei einer malolaktischen Gärung auf natürliche Weise abgebaut wurde. Senden Sie uns einfach eine kurze Anfrage. Sie bekommen dann umgehend eine Empfehlung.
#3 Was bewirken Sulfite & Histamine im Wein?
Wein ohne Sulfit?
Sulfit ist ein uraltes Mittel, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Sulfite können nach der Lese, nach dem Gärprozess oder vor der Abfüllung in Flaschen zugegeben werden. Sie wirken antioxidativ und antimikrobiell und verhindern - vereinfacht gesagt - dass der Wein zu Essig wird. Das Weingesetz gibt dem Winzer klare Höchstgrenzen vor, abhängig vom Restzucker und der Weinart. Beispielsweise darf trockener Rotwein mit weniger als 5 g/L Restzucker pro Liter nur 150 Milligramm Sulfit enthalten. Zum Vergleich: Bei 1 kg Rosinen sind bis zu 1.000 Milligramm Sulfit erlaubt. Übrigens entsteht Sulfit auf natürliche Weise schon beim Fermentieren. Selbst ungeschwefelter Wein enthält daher Sulfit.
Schwefel wird von den meisten Menschen gut vertragen. Es gibt aber Ausnahmen mit allergischen Reaktionen, bei denen am Besten der Hausarzt konsultiert werden sollte. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass alle Weine mit einem Sulfitgehalt von mehr als 10 Milligramm pro Liter eindeutig gekennzeichnet werden müssen. Wer Weine mit wenig Sulfit sucht, findet diese natürlich bei uns. Senden Sie uns einfach eine kurze E-Mail und fragen nach einer Empfehlung. Wir importieren Weine mit geringen Sulfitwerten.
Wie wirkt Histamin im Körper?
Sehr vereinzelt spielen bei der Verträglichkeit von Wein auch Histamine eine Rolle und können bei besonders sensiblen Menschen Kopfschmerzen auslösen.
Histamin wird vom menschlichen Körper aus einer Aminosäure selbst hergestellt. Im Körper wirkt es als wichtiger Botenstoff, unter anderem zur Regelung des Schlaf-Wach-Rhythmus, bei Entzündungen und bei allergischen Reaktionen. Abgebaut wird Histamin vom Körper mit Hilfe des Enzyms DAO. Wenn dem Körper dieses Enzym fehlt, sollte dann möglichst wenig zusätzliches Histamin als Nahrung aufgenommen werden. Dies gilt nicht nur für Wein, sondern für alle Histamin haltigen Lebensmittel wie Hartkäse, Salami etc. Zusätzlich hemmt Alkohol die Wirkung des Enzyms DAO. Nach Aussage vieler Wissenschaftler haben aber nur 1 % der Bevölkerung eine Histaminintoleranz.
Wie kommen Histamine in den Wein?
Histamine entstehen, wenn Gärung oder Fermentation ein Teil des Herstellungsprozesses sind. Schon überreifes Traubenmaterial und lange Standzeiten der Maische können einen Anstieg der Histamine bewirken. Aber auch die bei Rotweinen oft praktizierte »malolaktische Gärung« als biologischer Säureabbau erhöht den Anteil an Histamin. Daher enthalten Weißweine mit durchschnittlich unter 1 mg / l weniger Histamin als Rotweine mit meist 3 – 4 mg / l. Wer also auf Histamine sensibel reagiert, sollte eher zu Weißwein greifen.
Unser Tipp: Bei Histaminintoleranz empfehlen wir tendenziell eher Weißwein. Soll es aber doch ein Rotwein sein, dann fragen Sie uns, wie die Weine gekeltert wurden. Wir kennen unsere Winzer und ihre Methoden – und beraten Sie gern.
Rotweinmaische - Maischegärung erhöht beim Rotwein den Alkoholgehalt
#5 Wein genießen: mäßig und bewusst
Welcher Weingenuss gilt als moderat?
Ungerecht, aber leider wahr: Frauen vertragen weniger Wein als Männer. Bis 1,5 Einheiten pro Tag bei den Damen versus 3 für die Herren gehen laut Experten noch als moderat durch. Das soll jetzt natürlich keine Anleitung zum kontrollierten Trinken sein, nur ein grober Richtwert. Alter, Gewicht, individuelle Kondition und einiges mehr beeinflussen eben auch, wie gut Mann oder Frau Wein verträgt. Nicht konsumierte Alkoholeinheiten »sammeln« bringt leider nichts. Verzichten Sie in der Schwangerschaft, am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr und in Kombination mit Medikamenten auf Alkohol. Genießen Sie verantwortungsbewusst!
Faustformel »Wein gesund genießen«
Wenn Sie selbst Ihre Grenzen bestimmen möchten, hilft Ihnen diese Faustformel. Multiplizieren Sie die Weinmenge (ml) mit dem Alkohol und teilen das Ganze durch 1.000.
Beispiel
125 ml Glas Weißwein mit 12 % vol Alkohol = 125 x 12 / 1.000 = 1,5 Einheiten (circa 12 g)
Richtwerte: Frauen 1,5 Einheiten, Männer 3 Einheiten
Unser Tipp: Weniger ist mehr. Nutzen Sie die »Faustformel«. Verzichten Sie an 2 Tagen pro Woche auf den Konsum von Alkohol. Achten Sie beim Weinkauf auf Qualität und genießen Sie einen guten Wein so, wie es auch die Winzer tun: beim Essen und verantwortungsbewusst in geselliger Runde mit Familie und Freunden.
Wein verantwortungsbewusst geniessen
Eine gute Antwort auf die Frage »Ist Wein gesund?« hängt von vielen Facetten ab. Das Wichtigste: Genießen Sie bewusst und maßvoll!
Ihnen gefällt dieser Blog-Artikel zu Wein & Gesundheit? Teilen Sie ihn mit Freunden und Bekannten!