Wein richtig lagern - 5 Tipps
Welche Weine kann ich gut lagern? Was tun, wenn ich wenig Platz habe? Wie lager ich Wein richtig? Welche Vor- und Nachteile haben Naturkork sowie Schraubverschlüsse? Hier finden Sie 5 Tipps zur richtigen Weinlagerung.
Super Jahrgang, limitierte Menge eines gefragten Weines – manche Angebote sind einfach zu gut, um sie sich entgehen zu lassen. Von Spontankäufen mal ganz abgesehen. Später stellen sich dann die Fragen: Wohin mit den Flaschen? Wie soll der Wein lagern, so dass sie auch nach einiger Zeit noch viel Trinkspaß bieten? Wir beantworten die häufigsten Fragen und geben Ihnen praktische Tipps.
#1 Wein lagern oder jung trinken?
Das kommt darauf an. Auf die Qualität des Weines zum einen. Aber auch auf den Weinverschluss zum Beispiel. Nicht jeder Wein eignet sich zum Lagern. Als Faustformel gilt: Je höher Alkohol, Säure oder Süße sind, desto länger haben Sie Freude an diesem Wein. Auch ausgeprägte Tannine liefern ein gutes Lagerpotenzial.
Viele Weißweine oder auch Rosés sind dafür gemacht, innerhalb von zwei Jahren nach der Lese getrunken zu werden, solange sie frisch sind. Stil und Ausbau eines Weines sind also auch ein wichtiger Faktor. Einen Chardonnay, der monatelang im Barrique reift, können Sie allerdings guten Gewissens eine Weile aufheben. Ein leichter Sauvignon Blanc dagegen schmeckt am besten jung.
Für Weine mit großem Lagerpotenzial verwenden viele Winzer immer noch gern Naturkorken – mehr zu den Vor- und Nachteilen siehe Tipp #4 und Tipp #5. In Überseeländern wie Australien oder Südafrika hat sich in den letzten Jahren selbst für Top-Weine der Drehverschluss durchgesetzt, egal ob rot oder weiß.
Unser Tipp: Lassen Sie sich von uns beraten, welcher Wein für Ihren Bedarf am besten passt und in welchem Zeitraum dieser genossen werden sollte.
#2 Stehend oder liegend: Wie und wo sollten Sie Ihren Wein lagern?
Weine mit Korken lagern am besten liegend, bei Flaschen mit Schraubverschluss ist das egal. Wichtiger ist eine konstante Temperatur. Der optimale Ort, um Weine zu lagern ist zudem dunkel, erschütterungsfrei und nicht zu trocken. Ideale Luftfeuchtigkeit: 50 bis 75 Prozent.
Das richtige Weinregal
Im Keller eignen sich Wein-Regale aus Eichenholz meist besser als solche aus Metall, das eventuell rosten kann. Auch gut: Lava- oder Tuffsteine. Schick und praktisch zugleich ist ein Weinklimaschrank, den es in vielen Varianten gibt. Oft mit verschiedenen Temperaturzonen, in denen die Weine bereits auf Trinktemperatur lagern.
Sekt lagern – das sollten Sie beachten
Schaumweine kommen trinkreif in den Verkauf. Das heißt, sie werden nicht besser, nur älter. Ein, zwei Jahre im Keller sind kein Problem, bei Top-Qualitäten etwas länger. Wie Weine mit Naturkorken, sollten auch Sektflaschen möglichst dunkel und bei konstanter Temperatur gelagert werden – allerdings stehend. So bleibt das feine Perlen am besten erhalten.
Unser Tipp: Keller oder Weinklimaschrank sind ideal, um Weine längere Zeit zu lagern. Für den kurzfristigen Bedarf können Sie aber auch ein paar Flaschen in den Kühlschrank stellen.
Wein bitte dunkel lagern
#3 Licht und Wärme: Was schadet dem Wein?
Weine lagern idealerweise bei einer Temperatur zwischen 10 und 12 Grad Celsius. Etwas kühler ist kein Problem, so lange der Raum frostfrei bleibt. Hitze und Wein vertragen sich jedoch gar nicht. Je wärmer es am Lagerort wird, desto schneller reift der Wein – mehr als 20 Grad Celsius sind auf Dauer ein K.o.-Kriterium für jedes Gewächs.
Auch auf zu viel Licht reagieren Weine sensibel. Es ist erwiesen, dass die UV-Strahlen der Sonne chemische Reaktionen im Wein auslösen. Sichtbar wird dies nach einiger Zeit an der Farbe, die bei den Weißen einen unschönen Gelbstich bis Braunton bekommt. Rotweine verblassen.
Unser Tipp: Falls Sie weder Keller noch Platz für einen
Weinklimaschrank haben, können Sie ein paar Flaschen auch im
Schlafzimmer lagern, das ist meist der kühlste Raum in der Wohnung. In
einem Kasten unter dem Bett sind die Schätzchen ganz gut aufgehoben.
Auch beim Korken ist die Qualität entscheidend
#4 Wein mit Korken: Vor- und Nachteile für die Weinlagerung
Ein ganzes Jahr müht sich der Winzer im Weinberg und Keller – und dann macht ein Korkschmecker alles zunichte? Dies kommt Schätzungen zufolge bei rund 3 – 10% der mit Naturkork gefüllten Flaschen vor. Trotzdem ist für viele Weinfans der Naturkorken als Weinverschluss immer noch heilig.
Seit dieser sich im 17. Jahrhundert als Weinflaschenverschluss durchgesetzt hat, verbinden nicht wenige Genießer mit Kork eine gewisse Qualität. Dessen Vorzüge sind auch unbestritten: gasdicht, elastisch und dennoch kann sich der Wein in der Flasche entwickeln. Zehn, zwanzig Jahre hält ein guter Naturkorken unter idealen Bedingungen locker aus und ist zudem geschmacksneutral.
Die Rinde der Korkeiche ist als natürliche, nachwachsende Ressource nicht unbegrenzt verfügbar. Lediglich alle 9 bis 12 Jahre kann die Rinde geerntet werden. Hochwertige Korken sind glatt, fest und lang und haben möglichst wenig Poren. Diese Korken sind rar und teuer, aber eine gute Wahl für Weine, die in der Flasche reifen sollen.
Die hohen Kosten und das Risiko eines Korkschmeckers führen bei Winzern, Weinfachleuten und Konsumenten vermehrt zu einer Suche nach Alternativen zum Naturkork. Eine hochwertige Alternative sind DIAM-Korken, die äußerlich kaum von normalen Naturkorken zu unterscheiden sind. Die neueste Korkgeneration besteht aus einem gereinigtem Mikrogranulat sowie einer Emulsion aus Bienenwachs und pflanzlichem Bindemittel.
Unser
Tipp: Achten Sie auf glatte, porenarme und feste Korken oder DIAM-Korken. Wir beraten Sie gerne dabei.
Weinflaschen mit Drehverschluss - ideal für ein Picknick
#5 Korkalternativen: Was taugen Kunststoffkorken oder Drehverschluss?
Kunststoffkorken
aus Polyethylen und Verschlüsse aus Zuckerrohr (Biopolymer) weisen optisch eine große Ähnlichkeit mit Naturkork auf und erzielen teils sehr gute Ergebnisse. Für eine längere Lagerung sind sie nicht zu empfehlen. Bei preiswerten Weißweinen, die schnell getrunken werden, haben sich diese Verschlüsse aber bewährt. Umstritten ist allerdings, ob die
Weinaromen das enthaltene Polyethylen absorbieren.
Parallel zum DIAM-Korken hat
sich der Drehverschluss etabliert, auch als Stelvin bekannt. Nicht zu
verwechseln mit den billigen Schraubern mancher Massenweine. Qualitativ
kann der Stelvin längst mit hochwertigem Kork mithalten, einzig auf das
Plopp muss man verzichten. Vorreiter waren die australischen Winzer,
die vom preiswerten Einstiegswein bis zum Supergewächs den überwiegenden
Teil ihrer Weine in Flaschen mit dem Drehverschluss füllen. Die Akzeptanz der Drehverschlüsse wächst weltweit, auch weil die luftdichte Versiegelung die Weine besser frisch hält.
Unser Tipp: Ein guter Drehverschluß überzeugt. Man braucht keinen Korkenzieher und kann die Flasche jederzeit wieder verschließen. Ein Wein mit Drehverschluss hält sich bis zu einer Woche im Kühlschrank, ohne dass er an Geschmack verliert.
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